Schwarzwald-Bodensee-Liga

Die Schwarzwald-Bodensee-Liga

 

Die Schwarzwald-Bodensee-Liga wurde 1960 vom Württembergischen und Südbadischen Fußballverband als gemeinsame Spielklasse für die Vereine der Region Schwarzwald-Bodensee eingeführt. Für die entsprechenden Vereine stellte die Schwarzwald-Bodensee-Liga die oberste Amateurliga dar und wurde daher auch 1. Amateurliga genannt. Sie existierte parallel zur 1. Amateurliga Südbaden und zur 1. Amateurliga Württemberg, in denen diese Vereine nun nicht mehr spielten. Der Meister der 1. Amateurliga Schwarzwald-Bodensee führte zusammen mit den Meistern der 1. Amateurligen Südbaden, Nordbaden und Nordwürttemberg eine Aufstiegsrunde zur 2. Oberliga Süd bzw. Regionalliga Süd und später zur 2. Liga Süd aus.

Im Rahmen der Einführung der 2. Liga Süd 1974 schieden die südbadischen Vereine aus der Schwarzwald-Bodensee-Liga aus und kehrten in die 1. Amateurliga Südbaden zurück. Die Schwarzwald-Bodensee-Liga bestand daher ab 1974 nur noch aus den südwürttembergischen Vereinen. 1978 wurde die Liga im Rahmen der Einführung der Amateur-Oberligen ganz aufgelöst. Die besten fünf Mannschaften qualifizierten sich damals für die Amateur-Oberliga Baden-Württemberg, der Großteil der weiteren Vereine für die Verbandsliga Württemberg - die Absteiger wurden den Staffeln der Landesliga Württemberg zugeordnet.

Historisch gesehen kann man die Schwarzwald-Bodensee-Liga als ersten Versuch einer gemeinsamen obersten Amateurspielklasse in Baden-Württemberg ansehen, quasi als Prototypen für die 1978 dann eingeführte Oberliga Baden-Württemberg.

Letztere entstand im bundesweiten Kontext. Die Idee des DFBs war es damals eine Ligastruktur zu schaffen, in der jeder Meister ohne Aufstiegspiele in die nächst höhere Spielklasse gelangen konnte. Dieses Konzept wurde aber nie ganz durchgehalten. Die betraf nicht nur Ligareformen, die öfters Meistern den Aufstieg verwehrten. Jahrelang machte das Gefälle zwischen 2. Bundesliga und Oberliga Aufstiegsrunden notwendig. Grund sind auch Sonderkonstellationen im Norden und Nordosten der Republik wie zunächst die Sonderstellung Berlins und später des Nordostens. Die Meister der Verbände im Norden mußten und müssen aufgrund der ungünstigen Aufteilung immer wieder sich den Aufstieg erkämpfen. In der Zwischenzeit gibt es zudem kaum eine Spielklasse, in der sich nicht die Vizemeister in einer Zusatzrunde für die nächst obere Spielklasse qualifizieren können.

 

Ehrentafel Meister der Schwarzwald-Bodensee-Liga

 

1960/1961       SC Schwenningen *
1961/1962       FC Hechingen
1962/1963       VfB Friedrichshafen *
1963/1964       FV Ebingen
1964/1965       FV Ebingen
1965/1966       FC 08 Villingen
1966/1967       FC Tuttlingen
1967/1968       FC Wangen *
1968/1969       VfB Friedrichshafen
1969/1970       SV Tübingen
1970/1971       FC Singen 04
1971/1972       FC Singen 04
1972/1973       FC 08 Villingen
1973/1974       FC 08 Villingen  **
1974/1975       SSV Reutlingen *
1975/1976       BSV Schwenningen
1976/1977       SSV Reutlingen
1977/1978       SSV Reutlingen *


* wurde im Entscheidungsspiel gegen den Meister der 1. Amateurliga Nordwürttemberg Württembergischer Meister

** Württembergischer Meister wurde der SSV Reutlingen, 2. der Schwarzwald-Bodensee-Liga

 

Die Meister der Schwarzwald-Bodensee-Liga 1960-1978 nach Häufigkeit

 

 

3

FC 08 Villingen
SSV Reutlingen

2

FV Ebingen (inzwischen FC 07 Albstadt)
VfB Friedrichshafen
FC Singen 04
SC Schwenningen/BSV Schwenningen

1

FC Hechingen
FC Tuttlingen (inzwischen SC 04 Tuttlingen)
FC Wangen
SV 03 Tübingen

 

 

Die Meister der Schwarzwald-Bodensee-Liga 1960-1974 (Einführung 2. Bundesliga Süd) nach Häufigkeit

 

 

3

FC 08 Villingen

2

FV Ebingen
FC Singen 04
VfB Friedrichshafen

1

SC Schwenningen
FC Hechingen
FC Tuttlingen
FC Wangen
SV Tübingen

Zur Schwarzwald-Bodensee-Liga ist ein Buch vom ehemaligen SBL-Spieler Gerhad Doll (SpVgg Lindau) erschienen, der kurz vor der Buchpräsentation überraschend verstorben ist. Das Buch kann inzwischen nicht mehr käuftlich erworben werden. Der DSFS besitzt aber ein Exemplar, das gerne ausgeliehen werden kann.

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