Oberligen
Oberligen von 1945 bis 1963:
Nach dem 2. Weltkrieg wurden in den vier Regionalverbänden Oberligen als höchste Spielklasse eingerichtet:
- bereits 1945 die Oberliga Süd in der amerikanischen Besatzungszone,
- 1946 die Oberliga Süd in der französischen Besatzungszone und
- 1947 die Oberligen Nord und West in der britischen Besatzungszone.
Hinzu kam die Berliner Stadtliga im Rang einer Oberliga.
Die Meister und zum Teil auch Vizemeister spielten ab 1948 den Deutschen Meister aus.
Weitergehende Informationen zu diesen Oberligen finden Sie auf den jeweiligen Regionalseiten im Statistikportal bzw. werden dort sukzessive angelegt.
Oberligen ab 1974:
Mit der Einführung der 2. Bundesliga wurde die Kluft zwischen 2. Liga und den obersten Spielklassen der Landesverbände zu groß. Als Konsequenz wurden ab 1974 die Amateuroberligen eingeführt, in denen in der Regel die besten Amateurmannschaften einiger Landesverbände gegeneinder spielten. Vorreiten bildete die Oberliga Nord 1974. Weitere Amateuroberligen wurden 1978 eingerichtet.
Mit der Wiedereinführung der Regionalligen 1994 und der Dritten Liga 2008 veränderte sich der Status der Oberligen. Heute stellen sie die fünfte Spielklasse in Deutschland dar. Im Laufe der Jahre änderte sich die Zahl der Staffeln und die Zusammensetzung immer wieder.
Oberligen im Nordosten:
Bis zur Wiedervereinigung bestand aus westdeutscher Sicht der Nordosten “nur” aus West-Berlin. Mit der Wiedervereinigung 1990 bildete sich der neue Regionalverband Nordost, dem sich auch die Westberliner Vereine anschlossen. Auf die Ligastrukturen wirkte sich das erst am Ende der Spielzeit 1990/91 aus.
DDR bis 1991:
Die Geschichte des DDR-Fußballes stellen wir an anderer Stelle hier dar.
West-Berlin bis 1991:
Die 2. Bundesliga löste 1974 die Regionalligen als 2. Spielklasse bundesweit ab. In dem Rahmen rutschten die Berliner Regionalligisten mit Ausnahme von Wacker 04 Berlin, die sich für die 2. Liga Nord qualifizierten, in die drittklassige Amateurliga Berlin ab. Dank der bundesweiten Einführung der Amateur-Oberligen wurde 1978 aus der Amateurliga Berlin die Amateuroberliga Berlin, die bis 1991 bestand.
Nordost ab 1991:
Als Folge der Wiedervereinigung wurde die heutige Oberliga Nordost 1991 gebildet.
Sie nahm die Vereine der DDR-Oberliga auf, die sich nicht für die 1. oder 2. Bundesliga qualfizierten. Die DDR-Oberliga spielte ab Herbst 1990 ebenso unter dem Namen Oberliga Nordost.
Ferner qualifzierten sich die Vereine der DDR-Liga bzw. die Aufsteiger in die DDR-Liga. Die DDR-Liga spielte ab Herbst 1990 als Nordost-Liga.
Last but not least löste sich die Amateuroberliga Berlin auf. Deren Vereine reihten sich ebenso in die Oberliga Nordost ein.
Die Oberliga Nordost spielte als dritte Spielklasse von 1991 bis 1994 in drei Staffeln, deren Sieger in einer Aufstiegsrunde einen Aufsteiger zur 2. Bundesliga ermittelten.
Im Rahmen der Einführung der Regionalligen als neue dritte Spielklasse 1994 qualifizierten sich die besten Vereine der drei Staffeln Oberliga Nordost für neue Regionalliga Nordost. Die Oberliga Nordost reduzierte sich dabei von drei auf zwei Staffeln und spielte als vierte Spielklasse weiter.
Durch die Einführung der 3. Liga 2008 wurde die Oberliga Nordost zur fünften Spielklasse.
Oberligen im Norden:
Vorreiten für die Amateuroberligen war der Regionalverband Nord. Mit der Einführung der 2. Bundesliga 1974 lösten sich im Westen, Südwesten und Süden die Regionalligen auf, die bis zu dem Zeitpunkt die 2. Spielklasse in Deutschland bildeten.
Im Norden löste man die Regionalliga 1974 nicht auf, sondern benannte sie in Oberliga Nord um und ersetzte die Vereine, die sich für die 2. Bundesliga qualifizierten, durch Nachrücker aus den Amateurligen der Landesverbände Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen. In anderen Regionalverbänden wurden die Amateuroberligen erst 1978 als neue dritte Spielklasse zwischen 2. Bundesliga und Verbandsligen etabliert.
Die Amateuroberliga Nord spielte als dritte Spielklasse von 1974 bis 1994. Durch die Reform 1994 wurde sie in Regionalliga Nord umbenannt und stellte dann bis zur nächsten Reform 2000 eine von vier Regionalligen in Deutschland dar. Die Geschichte der Regionalligen stellen wir an anderer Stelle dar.
Unterhalb der Regionalliga Nord bildeten sich 1994 zwei neue Oberligen: die Oberliga Niedersachsen/Brehmen und die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. Ab dem Zeitpunkt waren die Oberligen nur noch viertklassig. Das Wort Amateur strich man in dem Zusammenhang.
Die beiden Oberligen Niedersachsen/Brehmen und Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein hielten sich bis 2004, ehe man sie zur (neuen) Oberliga Nord zusammenfasste.
Die Neuauflage der Oberliga Nord bildete von 2004 bis 2008 die vierte Spielklasse im Norden. Mit der Einführung der 3. Liga im Jahr 2008 änderten sich die Strukturen erneut. Die Regionalligen waren nunmehr nur noch viertklassig und die Oberligen fünftklassig. Bei der Gelegenheit lößte man sie Oberliga Nord auf und ersetzte sie gleich durch fünf neue Oberligen: Niedersachsen-West, Niedersachsen-Ost, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen.
2010 faßte man die Oberligen Niedersachsen-West und Niedersachsen-Ost zu einer gemeinsamen Oberliga Niedersachsen zusammen. Die anderen Oberligen Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen blieben unverändert.
Oberligen im Westen:
Die Verbandsligen in Westfalen, Nieder- und Mittelrhein blieben als dritte Spielklasse durch die Einführung der 2. Bundesliga 1994 weitgehend unberührt, nahmen sie doch lediglich die Vereine der Regionalliga West auf, die sich nicht für die 2. Liga Nord qualifzierten.
Strukturänderungen sollten sich erst duch die bundesweite Einführung der Amateuroberligen 1978 ergeben. Dabei bildeten die besten Vereine aus den beiden Staffeln Verbandsliga Westfalen die neue Amateuroberliga Westfalen, während sich die besten Vereine aus Nieder- und Mittelrhein die Amateuroberliga Nordrhein bildeten. Die Verbandsligen stellten ab dem Zweitpunkt die vierte Ebene dar.
Mit der Wiedereinführung der Regionalligen 1994 als neue dritte bundesweite Spielklasse wurden die Oberligen Westfalen und Nordrhein viertklassig.
Mit der Einführung der 3. Liga stellten die Oberliga nur noch die fünfte Ebene dar. In dem Rahmen 2008 faßte man die Oberligen Nordhein und Westfalen zur NRW-Liga zusammen.
Oberligen im Südwesten:
Durch die Einführung der 2. Bundesliga 1974 löste sich die Regionalliga Südwest auf. Die darunterliegenden Amateurligen in Rheinland, Südwest und Saarland blieben weiter bestehen und nahmen lediglich die Vereine der Regionalliga Südwest auf, die sich nicht für die 2. Liga Süd qualifizieren konnten.
Mit der bundesweiten Einführung der Amateuroberligen 1978 bildet sich die Amateuroberliga Südwest aus den besten Vereinen der Amateurligen Rheinland, Südwest und Saarland. Letzere stellen unter dem Namen Verbandsliga den Unterbau dar.
Als 1994 die Regionalligen als dritte Spielklasse wiedereingeführt wurden bestand die Oberliga Südwest weiter, allerdings ab da an viertklassig und mit der Einführung der 3. Liga 2008 sogar fünftklassig.
Oberligen im Süden:
Nach der Einführung der 2. Bundesliga 1974 existierten die 1. Amtateurligen in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen weiter als dritte Spielklasse. Sie hatten nurdie Vereine der Regionalliga Süd aufzunehmen, die sich nicht für die 2. Liga Süd qualifizierten. Lediglich in Baden-Württemberg gab es eine kleine Umstrukturierung. Die südbadischen Vereine der Bezirke Schwarzwald und Bodensee verabschiedeten sich aus der Schwarzwald-Bodensee-Liga und spielten fortan wieder in den südbadischen Ligen. Die Schwarzwald-Bodensee-Liga umfaßte ab dem Zeitpunkt nur noch württembergische Vereine.
Die Einführung der Amateuroberligen 1974 ging an den 1. Amateurligen in Hessen und Bayern spurlos vorrüber, wurde doch lediglich der Name geändert. In Baden-Württemberg hingegen bestanden bis 1978 vier 1. Amateurligen, deren beste Mannschaften sich für die Amateuroberliga Baden-Württemberg qualifizierten, während die verbliebenen mehr oder weniger die Verbandsligen Nord- und Südbaden sowie Württemberg bildeten.
Durch die Wiedereinführung der Reginalligen 1994 wurden die drei Oberligen Bayern, Baden-Württemberg und Hessen viertklassig, mit der 3. Liga ab 2008 sogar fünftklassig.
Während in Bayern der Name Bayernliga schon immer wenn man so will alternativ verwendet wurde, trägt die Oberliga Hessen seit 2008 den Namen Hessenliga.